KSC nach 2:3 gegen Hannover so gut wie abgestiegen

Beim Karlsruher SC gehen so langsam die Lichter aus. Trotz einer guten Leistung und 2:0-Führung verlor die Mannschaft von Coach Edmund Becker am Ende noch mit 2:3 (2:2) gegen die schwächste Auswärts-Elf der Liga Hannover 96.

Die Badener haben bei vier Zählern Rückstand auf einen Nicht-Abstiegs-Platz und noch zwei ausstehenden Spielen kaum noch Chancen auf den Klassenerhalt und können mit der Planung für die 2. Liga beginnen, zumal die Konkurrenz am Mittwoch noch punkten kann.

Dabei hatten Alexander Iashwilli (10. Minute) und Lars Stindl (32.) die Platzherren in Führung gebracht, doch Sergio Pinto (42.) unter Mithilfe von KSC-Schlussmann Markus Miller und Mikael Forssell (45.) glichen noch vor dem Pausentee aus. In der 64. Minute besorgte Hanno Balitsch dann den 3:2-Endstand für die Gäste, die nach wochenlanger Angst um den Klassenerhalt zum zweiten Auswärts-Dreier kamen und sich damit auf Rang elf verbesserten. im beinahe aussichtslosen Kampf um den ohnehin nur noch theoretischen Klassenerhalt müssen die Badener am kommenden Samstag beim SV Werder Bremen auf Dino Drpic verzichten, der die 5. Gelbe sah.


Vor 23.930 Fußball-Fans im Karlsruher Wildpark machten die Gastgeber gleich klar, dass sie die vielleicht letzte Chance nutzen wollten. Couragiert und kampfstark übernahmen sie das Kommando und erarbeiteten sich nicht nur eine optische Überlegenheit. Zehn Minuten waren gespielt, als sich Görlitz auf der rechten Seite durchsetzte und seine Flanke über den Umweg Pinto bei Iaschwili landete, der mit Links aus 15 Metern ins rechte Eck traf.

Das dadurch gewachsene Selbstvertrauen trieb die Hausherren weiter an und brachte Chancen wie die von Stindl, der erst durch die Verletzung von Giovanni Federico ins Team gerutscht war. Joshua Kennedy, der seit Wochen Ladehemmung vor dem Tor hat, hatte den Ball erkämpft. Christian Eichner bediente Stindl, der davon profitierte, dass sein Schuss abgefälscht und dadurch unhaltbar für 96-Schlussmann Robert Enke wurde.

Doch die komfortable Führung reichte den Badenern nicht, weil sich Keeper Miller wieder einmal einen bösen Schnitzer leistete. So kullerte der Schussversuch von Pinto aus gut und gerne 25 Metern ins Tor und der Torhüter half in Slapstick-Manier ordentlich mit. Damit nicht genug: Nur drei Minuten später konnte Jacek Krzynowek nach einer Verfolgungsjagd mit Miller von der Grundlinie aus flanken und dem freistehenden Forssell den Ball maßgerecht auf die Linie legen.


Auch wenn die große spielerische Klasse in der zweiten Halbzeit weiter fehlte, erlebten die Zuschauer eine zumeist packendes Bundesliga-Spiel, in dem es hin und her ging. Die großen Chancen aber blieben aus. Bis auf die in der 64. Minute, als Arnold Bruggink und Balitsch die KSC-Abwehr mit einem Doppelpass aushebelten und Balitsch vorbei an Miller Hannover in Führung brachte. Der KSC versuchte alles, doch der Strohhalm war nicht zu finden.